K milostné alegorii lovu ve vybraných dílech německé pozdně středověké literatury a ve staročeském Tkadlečkovi

Název: K milostné alegorii lovu ve vybraných dílech německé pozdně středověké literatury a ve staročeském Tkadlečkovi
Variantní název:
  • Zur Minnejagdallegorie in ausgewählten Werken der deutschen spätmittelalterlichen Literatur und im alttschechischen "Tkadleček"
Zdrojový dokument: Sborník prací Filozofické fakulty brněnské univerzity. V, Řada literárněvědná bohemistická. 2008, roč. 57, č. V11, s. [5]-14
Rozsah
[5]-14
  • ISSN
    1213-2144
Type: Článek
Licence: Neurčená licence
 

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Abstrakt(y)
Der Beitrag befasst sich mit einer der Spielarten der Minneallegorie des Spätmittelalters – der Minnejagdallegorie. Diese wird mit Hilfe von Textauschnitten aus dem wichtigsten Werk diesel Gattung im deutschsprachigem Raum vor Augen gebracht, aus der "Jagd der Minne" des Hadamar III. von Laber. Die Autorin des Beitrags geht von einer allgemeinen Spezifizierung des Minnejagdmotivs zu einer höheren Verwendungsebene dieser Allegorie im 9. Kapitel des alttschechischen rhetorischen Juwels "Tkadleček" über. Die Form dieser Allegorie, die im "Tkadleček" verwendet wird, wird dort zum Mittel einer Kritik der falschen höfischen Sitten. Der "Tkadleček"-Verfasser tadelt mittels der Minnejagdallegorie die verführerischen und unaufrichtigen Praktiken der vermeintlichen Verehrer der höfischen Damen. Die im Beitrag zitierten Textpassagen stellen nicht nur eine der anspruchsvollsten metaphorischen Äußerungen der alttschechischen Dichtersprache dar, sondern tragen in sich auch eine wichtige Sendung. Das Verhalten der tückischen Verehrer entspricht nicht dem idealen Modell der höfischen Liebe, das der "Tkadleček"- Verfasser zwar gut kennt, welches er jedoch an mehreren Stellen seines Werkes willentlich überholt (er schildert seine verlorene Geliebte als eine tatsächliche Partnerin und nicht als ein unerreichbares Ideal). Dieses Schwanken zwischen der älteren, gut eingebürgerten Vorstellung der Dame als einer Fiktion (einer Verkörperung aller höfischen Tugenden) und der Frau- Partnerin und der Geliebten, ist für eine ganze Reihe von spätmittelalterlichen Gattungen, z. B. für das jüngere deutsche Liebeslied und auf unserem Boden auch für den alttschechischen Minnebrief in Liedform "Láska s věrú i se vší ctností" charakteristisch. In "Tkadleček" "vermengen" sich und spiegeln sich nach der Meinung der Autorin deshalb besonders anschaulich die literarischen Modelle des Spätmittelalters wider. Mit dem in seiner Zeit verbreiteten Motiv der Minnejagd geht der "Tkadleček"– Verfasser auf eine besonders originelle Art um.