Religionistika a mezopotamský polyteismus

Der vorliegende Beitrag kritisiert aus der historischen Sicht die in der Religionswissenschaft bislang allgemein angenommene Entwicklungslinie Urmonotheismus → Polytheismus → Monotheismus als eine von den Theologen vorgeschlagene Theorie, die einschlägige monistische Tendenzen zum Monotheismus in den religiösen Texten des Alten Vorderasien nicht genügend berücksichtigt. Der Autor entwickelt die Gedanken von B. Gladigow und M. Krebernik (Sammelband Polytheismus und Monotheismus, Münster: Ugarit-Verlag 2002, 3-20, 33-52). -- Der Autor beschäftigt sich mit der Struktur des altmesopotamischen Pantheons seit der sumerischen Zeit und konzentriert sich auf die mythologischen Überlieferungen einer Schwächung der lokalen Götterverehrung seit dem Ende des 2. Jt. v.Chr., insbesondere auf die neu entstandene "Marduk-Theologie". Er bespricht die früheren henotheistichen Wege zum Monotheismus (Kämpfe im Pantheon, königliche Erlässe in Ägypten und "Staatsideologie") und bewertet die Einflüsse des Jahwismus auf die babylonischen Erneuerungen in den Götterlisten und in der Kosmologie. ...